Replik auf den Artikel in bazonline:
Studie zu Treibhausgase
Nur 36 Firmen sind für die Hälfte des globalen CO₂-Ausstosses verantwortlich
vom 05.03.2025 und Leserkommentaren dazu wie:
36 Firmen für 50% der gesamten Misere verantwortlich. Und wir sollen Elektroautos kaufen und aufhören in die Ferien zu fliegen. Ich persönlich bedanke mich für diesen Artikel – denn bei mir müsst ihr ganz, ganz sicher nichts mehr einsparen wollen. Solange die Industrie nicht mitzieht ist der Zug bei mir abgefahren.
- Einleitung
Der Klimawandel ist eines der drängendsten Probleme der modernen Gesellschaft. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die globale Erwärmung massgeblich durch den Menschen beeinflusst wird, insbesondere durch den Ausstoss von Treibhausgasen (THG). Diese Gase sorgen dafür, dass Wärme in der Erdatmosphäre gespeichert wird, wodurch sich das Klima langfristig verändert. In diesem Referat werden die wichtigsten Treibhausgase und deren Einfluss auf das Klima erläutert, sowie Möglichkeiten aufgezeigt, wie individuelles Verhalten einen Unterschied machen kann.
1.1 Was sind Treibhausgase?
Treibhausgase sind gasförmige Bestandteile der Atmosphäre, die Wärmestrahlung absorbieren und wieder abgeben. Sie sind essenziell für das Leben auf der Erde, da sie den natürlichen Treibhauseffekt bewirken und so für lebensfreundliche Temperaturen sorgen. Problematisch ist jedoch der durch menschliche Aktivitäten verstärkte Treibhauseffekt, der zur Erderwärmung führt.
- Die Erdatmosphäre und ihre Schichten
Die Erdatmosphäre besteht aus mehreren Schichten, die sich in ihrer Zusammensetzung und Funktion unterscheiden. Die wichtigsten Schichten sind:
2.1 Troposphäre
- Höhe: 0 bis ca. 12 km.
- Funktion: Enthält fast die gesamte Wettersysteme der Erde und etwa 75 % der gesamten Masse der Atmosphäre.
- Relevanz für den Klimawandel: Treibhausgase wie CO₂, CH₄ und N₂O konzentrieren sich hauptsächlich in dieser Schicht, da sie hier ihre wärmende Wirkung entfalten.
2.2 Stratosphäre
- Höhe: 12 bis ca. 50 km.
- Funktion: Enthält die Ozonschicht, die die Erde vor schädlicher UV-Strahlung schützt.
- Relevanz für den Klimawandel: Durch Treibhausgase wie FCKWs wird die Ozonschicht geschädigt, was langfristige klimatische Veränderungen begünstigt.
2.3 Mesosphäre
- Höhe: 50 bis ca. 85 km.
- Funktion: Hier verglühen viele Meteoriten.
- Relevanz für den Klimawandel: Keine direkte Rolle im Treibhauseffekt.
2.4 Thermosphäre
- Höhe: 85 bis ca. 600 km.
- Funktion: Enthält die Ionosphäre, wo Polarlichter entstehen.
- Relevanz für den Klimawandel: Keine direkte Rolle.
2.5 Exosphäre
- Höhe: Ab 600 km.
- Funktion: Übergang zum Weltraum.
- Relevanz für den Klimawandel: Keine direkte Rolle.
- Die wichtigsten Treibhausgase und ihre Auswirkungen
3.1 Kohlenstoffdioxid (CO₂)
- Wirkung: CO₂ absorbiert und emittiert Infrarotstrahlung und trägt massgeblich zum Treibhauseffekt bei.
- Verweildauer: 50 bis 200 Jahre, in manchen Fällen über Jahrtausende.
- Anteil am Treibhauseffekt: 76%.
- Hauptquellen:
- Fossile Brennstoffe (65%)
- Abholzung (25%)
- Industrieprozesse (10%)
3.2 Methan (CH₄)
- Wirkung: Methan ist etwa 25-mal so wirkungsvoll wie CO₂, hat jedoch eine kürzere Lebensdauer in der Atmosphäre.
- Verweildauer: Etwa 10 bis 12 Jahre.
- Anteil am Treibhauseffekt: 16%.
- Hauptquellen:
- Landwirtschaft (40%)
- Abfallwirtschaft (20%)
- Energieproduktion (30%)
- Reisanbau (10%)
3.3 Lachgas (N₂O)
- Wirkung: Lachgas ist ein hochwirksames Treibhausgas, das zusätzlich die Ozonschicht zerstört.
- Verweildauer: Etwa 100 Jahre.
- Anteil am Treibhauseffekt: 6%.
- Hauptquellen:
- Landwirtschaft (75%)
- Abwasserbehandlung (10%)
- Fossile Brennstoffe (10%)
- Industrieprozesse (5%)
3.4 Fluorierte Gase (FCKWs, HFCs)
- Wirkung: Diese künstlich hergestellten Gase sind extrem treibhauswirksam, obwohl ihre Konzentration gering ist.
- Verweildauer: Jahrzehnte bis Jahrhunderte.
- Anteil am Treibhauseffekt: 2%.
3.5 Wasserdampf (H₂O)
- Wirkung: Wasserdampf ist das wichtigste natürliche Treibhausgas und wirkt als Verstärkung für andere Treibhausgase.
- Verweildauer: Wenige Tage bis Wochen.
- Anteil am natürlichen Treibhauseffekt: 60%.
- Hauptquellen:
- Verdunstung: Ozeane, Seen, Flüsse und Böden geben Wasserdampf durch Verdunstung ab.
- Pflanzen: Pflanzen tragen durch Transpiration zur Wasserdampffreisetzung bei.
- Menschliche Aktivitäten: Industrielle Prozesse, Kühlsysteme und Verbrennungsprozesse setzen ebenfalls Wasserdampf frei.
- Vulkanismus: Vulkanausbrüche können grosse Mengen Wasserdampf in die Atmosphäre bringen.
- Der Einfluss persönlichen Verhaltens
4.1 Massnahmen zur Reduktion des eigenen CO₂-Fussabdrucks
- Energie sparen: Nutzung erneuerbarer Energien, energieeffiziente Haushaltsgeräte.
- Verkehrsverhalten: Öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad, Elektrofahrzeuge.
- Ernährung: Weniger Fleischkonsum, regionale und saisonale Produkte.
- Konsumverhalten: Weniger Einwegprodukte, nachhaltige Mode und Elektronik.
- Abfallreduktion: Recycling, Vermeidung von Plastik.
- Verzögerte Auswirkungen des Klimawandels
- Langfristige Verweildauer der Gase: CO₂ bleibt Jahrhunderte in der Atmosphäre.
- Ozeanische Trägheit: Meere nehmen Wärme nur langsam auf.
- Rückkopplungseffekte: Schmelzende Gletscher verringern die Reflexion von Sonnenlicht und verstärken die Erwärmung.
- Fazit
Treibhausgase sind die Hauptursache des menschengemachten Klimawandels. Die Troposphäre und Stratosphäre spielen eine entscheidende Rolle, da sich hier die THG-Emissionen konzentrieren. Jeder Einzelne kann durch bewusste Entscheidungen seinen Beitrag leisten, um Emissionen zu verringern.
Die Verweilzeiten und Wirkungen der Gase sind entscheidend für das Klima, da sie bestimmen, wie lange die Erdatmosphäre „aufgeheizt“ bleibt und wie stark die Erde insgesamt erwärmt wird. Die Konzentration der Gase in der Atmosphäre variiert stark, aber ihre Auswirkungen auf das Klima können durch menschliche Aktivitäten signifikant verstärkt werden.
Um den Einfluss persönlichen Verhaltens auf den Klimawandel zu verdeutlichen, lässt sich ein anschaulicher Vergleich mit der Zubereitung von Lebensmitteln anstellen, besonders in Bezug auf die Wirkung von kleinen Mengen Salz oder anderen Zutaten, die in ihrer Gesamtheit einen signifikanten Unterschied machen können, obwohl sie einzeln betrachtet minimal erscheinen.
Vergleich: Der Einfluss eines einzelnen Salzkorns auf ein Gericht
Stell dir vor, du bereitest ein Gericht zu, und obwohl du das Rezept genau befolgst, fügst du versehentlich ein einziges Salzkorn hinzu, das du normalerweise nicht bemerken würdest. Die Menge dieses Salzkorns ist verschwindend gering im Vergleich zur gesamten Menge an Zutaten – es macht vielleicht nur 1 Promille des gesamten Gerichts aus. Doch der Effekt auf den Geschmack des Gerichts kann überraschend sein: Ein einziges Salzkorn kann dazu führen, dass das Gericht plötzlich viel salziger und ungeniessbar wird. Du wirst den Unterschied sofort bemerken, und das Gericht wird nicht mehr wie gewünscht schmecken. Dieses winzige Salzkorn, das im Verhältnis zur Gesamtmenge der Zutaten verschwindend gering erscheint, hat also einen grossen Einfluss auf das Endergebnis.
Der Einfluss eines Tropfens Tabasco
Nun stell dir vor, du fügst einen Tropfen Tabasco zu einem Gericht hinzu. Der Tropfen selbst ist so klein, dass er kaum das Gewicht des gesamten Gerichts ausmacht, aber die Wirkung kann immens sein: Das gesamte Gericht wird plötzlich viel schärfer, und der Geschmack verändert sich drastisch. Ein Tropfen Tabasco kann das gesamte Gericht in eine völlig andere Geschmacksrichtung lenken, auch wenn der Tropfen im Verhältnis zur Menge des Gerichts winzig ist.
Der persönliche Beitrag zum Klimawandel im Vergleich
Genauso verhält es sich mit dem persönlichen Verhalten im Hinblick auf den Klimawandel. Auch wenn der individuelle CO₂-Ausstoss oder andere Emissionen eines einzelnen Menschen im globalen Massstab klein erscheinen, haben diese Winzigkeiten zusammen einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtwirkung des Klimawandels.
Wenn Millionen von Menschen auf der Welt ihr Verhalten ändern, indem sie Energie sparen, auf nicht-fossile Energiequellen umsteigen, Abfall reduzieren oder auf E-Mobilität und öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, dann summieren sich diese kleinen, scheinbar unbedeutenden Änderungen zu einem bedeutenden Effekt, der in der Gesamtheit einen klaren Einfluss auf den Klimawandel hat. Wie bei dem Salzkorn, das das Gericht verändert, muss nicht jeder Einzelne die gesamte Last tragen, aber jeder Beitrag zählt und hat das Potenzial, den Klimawandel mitzubestimmen.
Die Moral des Vergleichs: So wie ein einziges Salzkorn oder ein Tropfen Tabasco das Geschmackserlebnis eines Gerichts verändern kann, so kann auch der Beitrag eines einzelnen Menschen zur Reduzierung von Emissionen einen Einfluss auf die Klimaentwicklung haben. Wenn jeder Beitrag zählt, können wir durch gemeinsames Handeln einen Unterschied machen, auch wenn unser persönlicher Anteil im globalen Massstab zunächst klein erscheint. Jeder Tropfen oder jedes Salzkorn summiert sich und trägt zu einer positiven Veränderung bei.